Wasser ist Quell des Lebens bei allen großen Weltreligionen. Wasser ist aber auch Symbol des Lebens und der Erneuerung. Flüsse und Quellen wurden und werden deswegen von vielen Religionen als heilige Orte angesehen. In vielen Kulturen stehen Wasser und weibliche Fruchtbarkeit im engen symbolischen Zusammenhang.
Wasser bringt nicht nur Leben und Fruchtbarkeit, sondern steht auch in Verbindung mit dem Beginn der Welt ( Hinduismus ).
Nach der babylonischen Mythologie des Eunuma Eisch ging die Erde aus dem Wasserchaos hervor. In der germanischen Religion galten Quellen als heilige Orte. Heilige Flüsse sind der Ganges in Indien oder der Jordan in Palästina, in welchem Christus getauft wurde. Auch der Euphrath ist ein heiliger Fluß, der verehrt wurde und wird. Vor allem in Europa ist der christliche Wallfahrtsort Lourdes bekannt. Die dort entspringenden Quelle soll für alle Krankheiten von heilender Wirkung sein. Auch im Christentum hat das Wasser eine große Bedeutung. Sie beginnt mit der Schöpfungsgeschichte und setzt sich in der Handlung der Taufe fort bis zum Segen Gottes. Wasser gilt als rein, als heilsam für Körper und Geist.
Vor allen in den Wüstengebieten des mittleren Ostens und in Afrika hatte das Wasser bereits in vorchristlicher Zeit eine hohe Bedeutung zum Überleben. Die alten Ägypter verehrten das Wasser des Nil, weil es ihnen reiche Ernten zum Überleben schenkte. Auch die Pyramiden in Ägypten wären ohne Wasser kaum zu bauen gewesen.
Diese große Abhängigkeit vom Wasser spiegelt sich in allen Religionen des Islam, Hinduismus, Judentum, Christentum und Budhismus wieder. Bei den Azteken und Maya und den nordamerikanischen Indianern gab es ähnliche Verehrungsrituale für das Wasser ! Aber auch schon in heidnischer Zeit wurden bei den Germanen die Quellen verehrt und noch heute still befragt nach dem persönlichen Glück wie zum Pfingstfest in Thüringen.„Wasser ist alles“ – Thales von Milet !
Klaus Götze Jena, 1. 1. 2023