Die Eingrenzung von möglicher Standorte der Endlagerung von radioaktiv verschieden
stark kontaminierten Material und Brennstäben, die in den Atomkraftwerken in
Deutschland angefallen sind ist sehr schwierig. Es handelt sich aktuell um etwa 27 000 t ,
die derzeit in Salzstöcken in Norddeutschland vorübergehend kontrolliert zwischengelagert
werden. Keine Kommune in Deutschland möchte in ihrem Geltungsbereich eine Endlager
von Müll aus Atomkraftwerken.
Die Bundesregierung hat nach der durch einen Tsunami ausgelösten Kernreaktor
Katastrophe von Fukushima 2011 den Ausstieg aus der Kernenergie für Ende 2022
beschlossen und gesetzlich festgelegt, dass bis 2031 ein Standort für ein Endlager in
Deutschland zur schadlosen Aufbewahrung, Kontrolle und Lagerung des Atomabfalls
durch den Bundestag beschlossen wird.
Auf Grund der langen radioaktiven Strahlenbelastung muss das Endlager bis zu 1 Mio
Jahre nach dem jetzigen Stand der Technik funktionsfähig und sicher sein, so die
Festlegung der Bundesgesellschaft für Endlagerung. Ein wohl zu viel hoher zeitlicher und
damit unrealistischer Anspruch aus anthropologischer Sicht. In 1 000 000 Jahren wird es
wie in den letzten Hunderttausenden von Jahren weitere Eis-/ und Warmzeiten mit einer
Dauer von 100 000 bis 120 000 Jahren geben. Die Menschen sind zu diesem Zeitpunkt
Vergangenheit! Bereits eine Eiszeit würde dafür sorgen , dass die Kontrolle mit dem Abfall
aus Atommüll nicht mehr möglich sein wird. Über das Szenario einer Kaltzeit mit
Ausdehnungen von bis zu hunderte Meter mächtigen Gletschern bis in die Mitte
Deutschlands brauchen wir nicht weiter zu reden. Bis nach Jena reichte bei der ältesten
Eiszeit, der - Elsterkaltzeit- der Eisrand.In der ganzen Welt sollten daher Wissenschaftler
nach Alternativen zur Eliminierung der Radioaktivität suchen!!!
Nach dem Zwischenbericht des zuständigen Bundesministeriums von 2020 wurde auch
Thüringen bezüglich eines möglichen Atommüllendlagers gewertet. Das Kriterium zur
Beurteilung des Schutzes des einschlusswirksamen Gebirgsbereichs durch das
Deckgebirge wurde aufgrund der Bewertung des Indikators „ Keine Ausprägung
struktueller Komplikationen wie Störungen, Scheitelgräben, Karstbereiche ) im
Deckgebirge als bedingt günstig bewertet. Damit rückt Thüringen weiter mit in den Fokus
tiefgreifender geologischer Untersuchungen und Bewertungen für ein mögliches
Atommüllendlager. Wir bleiben dran!
Klaus Götze, Vorsitzender NABU Saaleholzlandkreis e.V.mai 2023