Erst mal eine Braut finden, so sagte es das Amselmännchen und fing schon im Mai aller Frühe zu singen an. Bereits im Morgengrauen konnte jeder im Haus den melodischen Klang hören. Einige Tage später stimmten allmählich auch die anderen im und am Garten lebenden Singvögel ihre Paarungsgesänge an und dieses wunderschöne Konzert reichte bis in den Juni hinein. Beobachtet wurden Anfang Juni Amsel, Girlitz, Hausrotschwanz, Ringeltaube, Haussperling, Star, Blaumeise und die Kohlmeise. Die Weibchen hörten wohl gerne mit und suchten sich den besten Sänger heraus, um mit ihm eine Familie zu gründen für die Saison.
Nicht alle diese Vogelarten, die uns mit ihrem Gesang verwöhnten, blieben hier im Garten, sondern die meisten Singvögel brüteten außerhalb, weil hier einfach nicht genug Platz und Quartiere für alle Vögel vorhanden ist. Aber unsere Amseln blieben im Garten und suchten sich ein sicheres Versteck zum Nestbau in der immergrünen Lebensbaumhecke an der nördlichen Gartengrenze. Beide Vögel bauten ein sehr attraktives Rundnest aus Gräsern und Federn sowie Moos. Die Heirat wurde dann vollzogen. Dann brütete das bestimmt „ glückliche „Amselweibchen die 5 Eier geduldig aus. Bereits nach 14 Tagen schlüpften die Jungen, die immer Knast hatten. Etwa 2 Wochen später ,so Mitte Juni, wurden die Jungen flügge und flogen aus. Aber sie mußten gefüttert werden von den Eltern, die fleißig und unermüdlich Würmchen, Beeren, Raupen und Käfer suchten und verfütterten. Und das konnte jeder Bewohner miterleben, wenn er nur wollte!